v.l. Platzvorstand Thomas Möller, Dr. Christopher Leptien von der Stiftung der Spar- und Leihkasse in Rendsburg, Kassenwart Uwe Kreuschmer-König.
Beim Rendsburger Tennisverein wird in Erneuerung und Sanierung investiert – Dr. Christopher Leptien übergibt die Spende der Stiftung der Spar- und Leihkasse
Mittwoch, 19.Mai 2021
Es tut sich etwas auf der baumumsäumten Anlage des Rendsburger Tennisvereins von 1894 e.V am Eiland. Stabile neue Zäune um die Plätze 3 und 4 sind schon fertig errichtet. Radlader bewegen Kies und Grand, fleißige Arbeiter bringen mit moderner Technik Lage um Lage auf Platz 3 auf, den „Center Court“ des RTV, mit Zuschauerplätzen und einer erneuerten Flutlichtanlage. Es ist die Firma SPORTAS aus Olfen im Münsterland, die hier einen neuen Belag „Tennis Force II“ aufbringt. Hierbei handelt es sich „um einen ganzjährig bespielbaren Tennisbelag mit durchgehend ebener und trittfester Basisdecke, wo auch bei intensivem Spielbetrieb oder bei Nutzung von anderen Sportarten (Mehrzwecksport oder Rollstuhltennis) die Spieldecke nicht beschädigt werden kann“, so eine Darstellung der Firma. Über einer Tragschicht aus Schlacke wird als Kernstück des neuen Aufbaus eine Mischung mit Kautschuk aufgetragen, die den Platz frostsicher und ganzjährig bespielbar macht. Darin werden auch die Linien verlegt. Zwischen diese wird dann das gewohnte Ziegelmehl aufgetragen, so dass die Anlage wie ein üblicher Sandplatz bespielbar ist. Ein Blick ins Internet zeigt, dass immer mehr Vereine einzelne Plätze in dieser Weise umbauen lassen.
Der Anlass zur Sanierung gerade des Platzes 3 war die zunehmende Vernässung dieses tiefliegenden Platzes. Vereinsmitglied Uwe Schüler erinnert sich noch, wie er als Knabe mithalf, den Rest des alten Holstengrabens, der hier verlief, mit Steinen und Schutt zuzuschütten. So wurde 1954 Platz 3 eingerichtet, einige Jahre später noch Platz 4. Doch seit Jahren kam es immer wieder zu Vernässungen, „Platz mit Teich“ witzelte man im Club. Auch die Zaunanlagen und Steinkanten waren marode. So nutzte man den Schwung, der auch mit dem gelungenen Jubiläum 2019 unter Vorstandssprecher Manfred Marschall verbunden war, und brachte umfangreiche Investitionen auf den Weg, mit einem Gesamtvolumen von anfangs rund 62.000 €. Einen guten Teil, 30 000 €, steuern Stadt, Kreis und Land bei, 5000 € die Stiftung der Spar- und Leihkasse, der Rest wird vom RTV selber aufgebracht. Außer einer Umlage unter den Aktiven gibt es Spenden von Mitgliedern, Sponsoren (Fa. Ehrich, Fa. Pitsch Elektrotechnik, Kanal-Immobilien) und es konnten Rücklagen aus dem Jubiläum 2019 eingebracht werden.
Dazu kommt ein erheblicher Teil Eigenleistung, Aktive schieben Karren, verlegen Platten und vor allem Platzvorstand Thomas Möller ist fast täglich auf der Anlage aktiv. Am meisten Kopfzerbrechen machte ein Loch, das sich unter dem „Teich“ auf Platz 3 nach Abtragen der alten Decke auftat und sich immer wieder mit Wasser füllte. Es handelt sich um Sickerwasser, das sich von den umgebenden Hängen hier sammelt. Viel Schotter und ein Fließ konnten die Grube schließlich trockenlegen. Durch dieses Hindernis und weitere unvorhergesehene Widrigkeiten erhöhte sich die Investitionssumme auf rund 72.000 €, welche Mehrkosten durch Werbung und Spenden hoffentlich noch hereinkommen, wie Kassenwart Uwe Kreuschmer-König äußert.
Im Januar erfuhr der Vorstand von einem Programm der Eider- und Kanalregion Rendsburg (Aktiv-Region) e.V. für Investitionen auch von Sportvereinen der Gegend und stellte einen Antrag auf Förderung für eine Boule-Bahn, die vor allem für unsere passiven Mitglieder attraktiv sein kann. Auch die Fläche vor der Ballwand, für Anfänger und Jugendliche eine attraktive Möglichkeit zum Training, die durchwurzelt und kaum noch bespielbar war, kann nun durch SPORTAS saniert und mit einem Ganzjahresbelag wie auf Platz 3 eingerichtet werden. Zusammen werden hier rund 18.000 € investiert, wovon 80 % bezuschusst werden.
„Den Termin zur Übergabe der Spende der Stiftung der Spar- und Leihkasse wollte ich gern selbst wahrnehmen. Ich habe hier auf der Anlage des RTV einen guten Teil meiner Jugend verbracht“, erinnert sich Dr. Christopher Leptien. Damals herrschte beim RTV Hochbetrieb, kaum waren freie Plätze zu bekommen, wenn man spielen wollte. Als er nach dem Studium nach Rendsburg zurückkehrte, sei wenig los gewesen. So hört Dr. Leptien mit Interesse, dass die Mitgliederzahlen seit einigen Jahren wieder steigen, viele Jugendliche den Weg zum RTV gefunden haben und nach langer Pause auch wieder eine Herren 30- Mannschaft angemeldet ist. „Vielleicht schlage ich hier auch einmal wieder einige Bälle“, beschließt Dr. Leptien die Runde, während unten auf dem Platz die Arbeiter mit dem Abräumen des alten Belages vor der Ballwand beginnen.